Top 5 Importe: September 2016

Platz 1 – Sternarchorhynchus aus Peru
Der eigentümliche Sternarchorhynchus, der diesen Monat Platz 1 der Top Importe belegt, stammt aus Peru und gehört zu der Familie Apteronotidae. Die Artenzahl in der Gattung Sternarchorhynchus ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. 1994 waren gerade einmal 4 Arten bekannt, 2006 erhöhte sich die Artenzahl auf 10 und heute (2016) sind 32 Arten anerkannt! Damit ist Sternarchorhynchus die artenreichste Gattung innerhalb der Apteronotidae. Die Artunterschiede liegen vor allem in der Ausprägung der Schnauze. Wir können sie naturgemäß nur ganz grob bestimmen, sie werden darum zunächst als Sternarchorhynchus mormyrus geführt. Es ist aber auch möglich, dass unsere Exemplare der Art Sternarchorhynchus goeldii zuzuordnen sind, eine erst 2010 beschriebenen Art. S. mormyrus wird etwa 50 cm lang, S. goeldii rund 30 cm. Derzeit sind die Fische 14-16 cm lang.

Viel spannendender als die Frage nach der Artzugehörigkeit ist aber das Verhalten der Tiere. Sie sind untereinander nämlich nicht so sonderlich gut verträglich. Es kommt aber nicht zu Beschädigungskämpfen, sondern in unglaublicher Eleganz und großer Geschwindigkeit gleiten die Tiere umeinander und machen die Rangordnung dadurch aus, wer der bessere Schwimmer ist. Eine besondere Rolle kommt bei dem Kampf der Schnauze zu, die wie beim Florett als Fechtwaffe eingesetzt wird. Wir dokumentieren dieses faszinierende Verhalten hier erstmals im Bild. Die Ernährung von Sternarchorhynchus ist im Aquarium problemlos mit Frost- und Lebendfutter möglich:
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Platz 2 – Ein neuer Algenfresser: Garra vittatula
Aus Burma haben wir erstmals diese Garra-Art erhalten. Wie bei Garra üblich ist die Bestimmung nicht ganz 100%ig gesichert, dazu gibt es einfach viel zu viele Arten, die sich zudem extrem ähnlich sehen. Auf jeden Fall sehen diese Neuimporte aus wie Garra vittatula.
Alle Garra-Arten sind gute Algenfresser, die man nicht unbedingt wegen ihrer hübschen Färbung hält. Aber gut eingewöhnte G. vittatula sind durchaus ansprechend, denn dann ist die Schwanzflosse hübsch hellrot gefärbt. Besonders hervorzuheben ist das extrem gesellige Wesen von G. vittatula, Die Fische suchen regelrecht den Kontakt zu Artgenossen. Man sollte sie darum unbedingt im Trupp von mindestens 5 Exemplaren pflegen. Die Maximalgröße von G. vittatula liegt laut wissenschaftlicher Literatur bei ca. 6-8 cm, unsere Tiere sind demnach bereits voll ausgewachsen:
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Platz 3 – Corydoras seussi
Der farblich wunderschöne Corydoras seussi ist das langschnäuzige Pendant des Corydoras gossei. Beide kommen in der Natur gemeinsam vor. Leider sind die Tiere nur selten und meist nur wenige Wochen im Jahr als Wildfang verfügbar. Gerade ist Saison für diesen herrlichen Fisch:

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Platz 4 – Pelvicachromis pulcher wild Gelb
Die gelbe Farbvariante der Art P. pulcher kommt aus Südwest-Nigeria, wo sie westlich des Niger-Deltas im Bereich des Ethiop Rivers gesammelt werden. Die Farbbezeichnungen Gelb, Rot und Grün beziehen sich bei P. pulcher auf die Kiemendeckel, rote Bäuche bekommen sie alle. Wie bei allen Pelvicachromis sind die Weibchen erheblich farbiger als die Männchen. Bei den Wildfängen, die wir regelmäßig anbieten können, kann man sehr schön die Varianz der Augenflecken in Rückenflosse und Schwanzflosse studieren. Die Zahl der Flecken variiert individuell zwischen Null und Acht:

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Platz 5 – Hemichromis sp. Neon
Ginge es bei der Aquaristik ausschließlich um Farben, so bräuchte man kaum andere Arten als Hemichromis. Der „Neon“ ist wohl eine durch Kreuzung und Selektion entstandene Zuchtform, bei der die blauen Glanzpunkte, die die meisten Roten Cichliden haben, zu größeren Flächen verbunden sind. Bezüglich der Körperform sind die Hemichromis sp. Neon wohl am ehesten der Art H. guttatus zuzuordnen.
Aber es geht ja nicht nur um Farbe. Leider haben die Roten Cichliden eine Eigenschaft, die viele Aquarianer gar nicht mögen: sie sind unberechenbar aggressiv. Diese Eigenschaft ist individuell ausgeprägt. Es gibt Tiere, die sind lammfromm, andere können zu wahren Tyrannen im Aquarium werden.
Aber die wirklich unglaubliche Farbenpracht und das wunderbare Familienleben dieser Buntbarsche lohnt es unbedingt, das Risiko einzugehen:
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