Amblygobius bynoensis Richardson, 1844

Akklimatisierung in Aquarien, die erst seit wenigen Wochen in Betrieb sind:
Sind die Tiere wohl genährt, bereitet die Eingewöhnung an ein Leben im Aquarium keine Probleme, voraus­ge­setzt, es befindet sich ein feiner, aus­reichend hoher Bodengrund, den sie nach Fressbarem durchkauen können. Unter­ernährte Exemplare erkennt der Aquarianer an einem sichelartig ein­ge­fallenen Bauch.

Bei Männchen von Amblygobius bynoensis verläuft die Rückenflosse spitz.

Futteraufnahme
Kann bei älteren Tieren zu Problemen führen, da sich diese Tiere nur schwer daran gewöhnen lassen, das Futter aus dem freien Wasser zu fangen, und nicht, wie ihnen angeboren, durch Aussieben des Sands. Bewährt hat es sich, während der Fütterung einige Futterstücke in den Sand einzugraben, der sich in der näheren Umgebung des Unterschlupfs der Grundeln befindet. Durch das der Grundel typische Fressverhalten findet sie solche Nahrung schnell.

Reaktionen auf Ektoparasiten
Es fällt es Ektoparasiten äußerst schwer, in die obere Körperschicht der Grundel ein­zudringen, da diese durch eine dicke Schleimhaut geschützt ist. Wenn den Parasiten dieses aber gelingt, endet dies für die Grundel nicht selten dramatisch. Der erfolgreiche Ein­tritt in die oberen Körperschichten der Grundel ist ein sicheres Anzeichen da­für, dass bei Amblygobius bynoensis die Schleim­haut nicht den benötigten Schutz bietet. So raffen bakterielle Sekundär­­infektionen die Grundel dahin.

Vergesellschaftung
Die gemeinschaftliche Pflege der Grun­deln untereinander sollte besser nur als Paar erfolgen. Lediglich in größeren Aquarien (> 700 Liter) ist eine Ver­gesellschaftung mehrerer Exemplare möglich, da sich diese hier aus dem Wege gehen können. Eine gemeinschaftliche Pflege mit schnellen Fressern ist so lange zu ver­meiden, bis die Grundeln gelernt haben, das gereichte Futter aus dem freien Wasser zu schnappen.

Zu erwartende Körpergröße
Mit einer maximalen Länge von bis zu 10 cm ist die Byno-Höhlengrundel für Aquarien ab 400 Litern empfehlenswert.

Schwimmfreudigkeit
Grundeln dieser Gattung sind im all­ge­mei­nen wenig schwimmfreudig, da sie nur ungern den sicheren Unterschlupf in einem größeren Radius verlassen. In der Um­gebung ihrer Behausung verbringen sie die meiste Zeit des Tags damit, den Sand nach Fressbarem durchzukauen. Erst mit zunehmendem Alter erkennen die Byno-Höhlengrundeln, dass ihnen im Aquarium keine Gefahr droht und sie be­ginnen damit, ihre Streifzüge auszu­dehnen.


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Besonderheiten
Nach meinen Beobachtungen unter­schei­den sich geschlechtsreife Tiere in der Form ihrer ersten Rückenflosse. Während die der Weibchen rund ver­läuft, bilden Männchen ein spitzes Ende aus. Nach Publikationen über unter­schied­liche Arten aus der Gattung Amblygobius scheint sich der Verdacht zu e­rhärten, dass wir in dieser Grundel­gattung Vertreter finden, die Fadenalgen vertilgen. Besonders auffallend zeigt sich dabei Amblygobius bynoensis, die Faden­algen jeglicher Länge abzurupfen – sie aber dann ausspuckt. Ansonsten finden sich unter anderem je nach Art diverse Farb­varianten, die jedoch weder einen Ge­schlechtsdichromatismus noch eine eigene Art widerspiegeln. Vor allem Amblygobius phalaena wird mehr oder minder regelmäßig eingeführt.

Amblygobius phalaena

Empfehlung
Amblygobius bynoensis möchte ich dem An­fänger ans Herz legen, wenn dessen Aquarium die ersten Wochen der Ein­lauf­phase hinter sich gebracht hat. Wenn der Boden­grund mit genügend Kleinst­organis­men besiedelt ist, gewährleisten diese, dass die Grundeln in den ersten Wochen ihrer Pflege Nahrung findet und sich so allmählich auf Ersatzfutter um­stellen kann. Wie bereits erwähnt, sollen halbwüchsige Exemplare erworben werden, die einen guten Ernährungs­zustand vorweisen.

Joachim Frische

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