
Die Karibik ist Thema des nächsten Großaquariums. Die Karibik, ein Teil des Atlantiks, der das Meer zwischen einer Inselkette (den großen und kleinen Antillen, den Inseln unter dem Winde und weiteren) und der süd- und mittelamerikanischen Küste, ist nicht sehr artenreich, vergleicht man das etwa mit dem Indo-Pazifik; aber es gibt dort dennoch eine sehr charakteristische Artengesellschaft, die in dem Aquarium gut abgebildet wird. Leider war aufgrund der Beleuchtung ein Fotografieren hier nahezu unmöglich. Sehr schade… Einige Arten werden hier darum nur erwähnt und nicht gezeigt, so ein sehr schöner Königin-Engelfisch (Holacanthus ciliaris) und drei der vier karibischen Doktorfisch-Arten, die erstaunlich friedlich miteinander umgingen, was bei diesen Tieren nicht so selbstverständlich ist.
In fünf sehr schönen Arten sind die Grunzer (Haemulinae) vertreten, sehr typische Karibik-Arten. Sie haben ihren Gebrauchsnamen nach der Fähigkeit bekommen, durch reiben mit den Schlundzähnen und der Schwimmblase als Resonanzkörper knarrende Geräusche von sich zu geben.

Hier kommen zwei Aufnahmen von Grunzern, die „normal“ geblitzt wurden, um die wahre Schönheit der Tiere zu zeigen. Dieses Bild von Haemulon flavolineatum entstand im Shedd-Aquarium in Chicago.

Dieser Haemulon plumieri schwimmt im Kattegat-Center in Greena (Dänemark).
Grunzer sind auch in der Hobbyaquaristik ab und an zu sehen, sie erreichen 15-30 cm Länge. Jungtiere sehen farblich völlig anders aus als die erwachsenen Tiere. In der Natur fressen Grunzer hauptsächlich nachts, tagsüber halten sie sich in größeren Trupps auf, was gegen Raubfische ein Sicherheits-Plus bedeutet, gegen menschliche Fischer aber das Gegenteil. Grunzer sind wichtige Speisefische in ihrem Vorkommensgebiet. Ihrerseits fressen Grunzer Plankton, also kleine Krebstiere, Jungfische etc.
- Leider sahen fast alle Fotos, die ich in diesem Becken machte, so aus. Dies ist Haemulon sciurus
- Im Vordergrund zwei Anisotremus virginicus, im Hintergrund zwei Haemulon flavolineatum kurz vorm dem Maulkampf.
- Vorn Haemulon carbonarium, dahinter H. flavolineatum
- Haemulon flavolineatum
- Haemulon plumieri
- Anisotremus virginicus
Bei Tauchern ist das „Küssen“ der Grunzer berühmt. Es handelt sich dabei um ein ritualisiertes Maulkämpfen, das uns Aquarianern ja von sehr vielen Arten bekannt ist, vor allem Buntbarschen und Labyrinthern aber auch Barben (z.B. Oreichthys crenuchoides) üben das aus.
(wird fortgesetzt)
Frank Schäfer
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