Petzoo Nr. 2 - page 45

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Könntest Du seinen Herzschlag hören, so würdest Du
feststellen, dass auch sein Herz jede Minute nur noch
etwa fünf Mal pocht. Wie anders war es noch im
Sommer, als er eine Körpertemperatur von etwa 35
oder 36 Grad Celsius aufwies und sein kleines Herz
bis zu 400 Mal in der Minute schlug.
Natürlich arbeitet auch sein Darm nicht mehr, sodass
der Igel nicht „zur Toilette“ muss. Ob er in dem
Zustand von blühenden Wiesen und leckeren
Regenwürmern träumt? Wahrscheinlich nicht ein-
mal das, denn auch sein Gehirn scheint nahezu
ausgeschaltet. Das kann man an den sogenannten
Hirnströmen messen. Ende April, wenn es wieder
wärmer wird und die ersten Insekten aus ihrer
Winterstarre erwachen, kehrt das Leben auch in den
Igel zurück. Das Aufwachen und Wiederaufheizen des
Körpers zieht sich über etwa fünf Stunden hin. Es ist
sehr anstrengend und verschlingt seine letzten Fett-
reserven, eigentlich ist es das bei Weitem Anstren-
gendste am ganzen Winterschlaf.
Gut, dass er hierfür im Herbst ein spezielles Fett-
polster angelegt hat, das nur für das Aufwachen
gebraucht und während des Winterschlafs nicht
angetastet wird. Man nennt es „Braunes Fett“, weil
es deutlich dunkler ist als der normale Bauchspeck.
Es ist besonders energiereich und bringt den Körper
langsam wieder auf Touren.
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