20 Petzoo
Vor etwas mehr als einem Jahr verstarb der japanische Fotograf und Aquarianer an den
Folgen einer Lungenentzündung. Mit ihm verlor die internationale Aquaristikszene einen
Vordenker und Wegbereiter.
Takashi Amano
Takashi Amano im Juli 2015, kurz vor seinem Tod, bei den Arbeiten am Großaquarium in Lissabon. Foto: Jurijs Jutjajevs
Takashi Amano wurde am 18. Juli 1954 in der heutigen
Provinz Niigata in Japan geboren. Er machte sich einen
Namen als Fotograf, Designer, Autor, Radrennfahrer und
eben auch als Aquarianer. Spezialisiert hatte er sich dabei
auf das Fotografieren von Aquarien und galt zudem als
eine der einflussreichsten Persönlichkeiten innerhalb der
internationalen Aquaristikszene.
Die Idee des Naturaquariums wurde wesentlich von
Takashi Amano geprägt, was später in das bis heute so
populäre Aquascaping mündete. Vorher schon setzte
Takashi Amano die japanische Gartenkunst als gestal-
terisches Element auch in der Bepflanzung und Gestal-
tung von Aquarien ein. Typisch für seien Kreationen
waren asymmetrische Arrangements vonWasserpflanzen
mit Steinen und Holzwurzeln. Gestaltungselemente aus
der Natur standen dabei im Fokus. Seine Philosophie war,
besonders attraktive Lebensräume zu gestalten. Sein Ziel
war es aber nicht, Vorbilder aus der Natur exakt
nachzubilden, sondern vorstellbare Biotope mit den
Mitteln der Aquaristik zu gestalten. Oft konnte er dabei
Vorbilder aus der Natur auf die Bedingungen der
Aquaristik übertragen. So kombinierte Takashi Amano
beispielsweise
Pflanzen
aus
unterschiedlichen
Kontinenten und vergesellschaftete Lebewesen, deren
Lebensräume sich in der freien Natur nicht über-
schneiden.
Im Gegensatz zu vielen Aquascapingkreationen der
heutigen Zeit, spielten bei Takashi Amano auch Fische
und Wirbellose eine entscheidende Rolle in den
Gesellschaftsaquarien. So zum Beispiel die nach Takashi
Für seine Naturaquarien wurde Takashi Amano weltweit
bekannt. Foto: ADA
Bei den Naturaquarien wird viel Wert auf die Komposition
des Layouts gelegt. Foto: ADA
