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eingelegt werden. Die Jagd auf flinke Insek-
ten ist für die Tiere eine positive Ab-
lenkung im reizarmen Terrarienalltag und
sollte den Bartagamen gegönnt werden.
Eine Fütterung mit der Hand oder von der
Pinzette sollte nur zur gezielten Verab-
reichung, beispielsweise von Vitaminen,
durchgeführt werden. Es gibt im Handel
sehr viele unterschiedliche Futterinsek-
tenarten und viele davon lassen sich auch
leicht selbst züchten. Heuschrecken,
Grillen, verschiedene Schabenarten, Stab-
heuschrecken,
Schwarzkäferlarven
(“Zophobas”), Mehlkäferlarven (“Mehl-
würmer”) und etliche andere Insekten werden zum Kauf
im Zoohandel angeboten, oder können per Versand
abonniert werden. Futtertiere aus dem Handel muss
man unbedingt ein paar Tage lang hochwertig ernähren,
da oftmals die letzte Fütterung dieser Insekten Tage
zurückliegt. So wird der Verdauungstrakt der Insekten
mit Nährstoffen gefüllt (im Englischen als “gut-loading”
bezeichnet), was den Bartagamen, die die Insekten
fressen, zugute-kommt. Hierzu eigenen sich
Hundeflocken, Fischfutter, Hefeflocken und feuchte
Bestandteile wie Obststücke, Gemüse oder Blätter.
Die Palette möglicher pflanzlicher Futtermittel für
Bartagamen ist groß. Es eignen sich die unter-
schiedlichsten Wildkräuter, Sprossen, Blätter, Blüten,
Gemüse und Früchte. So werden die Tiere mit Feuch-
tigkeit, Ballaststoffen, Vitaminen und anderen
Nährstoffen versorgt. Auch im Terrarium sollte der
Anteil der pflanzlichen Nahrung mindestens 50% bei
erwachsenen Bartagamen und 30% bei Jungtieren
betragen. Bei der pflanzlichen Nahrung sollten
Wildkräuter und weitere Blüten und Blätter mengen-
mäßig den Hauptanteil ausmachen, da sie sehr gesund
sind.
Besonders von
Pogona vitticeps
gibt es im Freiland
zahlreiche Farbformen und Zeichnungsvarianten, die als
Anpassung an den unterschiedlichen Untergrund ent-
standen sind. So sind rot gefärbte Bartagamen auf rotem
Sand optimal getarnt und je feiner die Körnung des
Untergrundes, desto feiner ist auch die Zeichnung der
Bartagamen. Inzwischen gibt es eine schier unüber-
schaubare Palette an Farbformen von Bartagamen, die
oftmals auch sehr phantasievolle Namen tragen.
Bartagamen sind Terrarienpfleglinge, die nicht nur sehr
zahm werden können, sondern auch durch ihr
interessantes Verhalten dem Pfleger viel Freude machen.
Voraussetzung für eine erfolgreiche und langfristige
Haltung von Bartagamen sind umgangreiche Kenntnisse
über die Bedürfnisse dieser Tiere. Die Lektüre der
einschlägigen Literatur ist demnach die Basis für eine
artgerechte Haltung dieser faszinierenden Echsen.
Foto: G. Köhler