Ballerina Guppys

Die Messe AQUARAMA war viele Jahre die Gelegenheit für die Züchter in Singapur, ihre besten Tiere und neuen Zuchtformen zu präsentieren. Eine der Neuheiten auf der AQUARAMA 2003 war der völlig neue Stamm Guppys, der von der in Singapur ansässigen Firma Teo Way Yong & Sons erzüchtet wurde.

Ballerina Guppys können von den normalen Singapur-Guppys leicht an­hand der Schwanzflossenform unter­schie­den werden. Bei den anderen Guppys ist diese Flosse delta-förmig, also schmal am Schwanzstiel und sehr breit am Ende der Flosse. Bei Ballerina Guppys ist die Schwanzflosse schaufelförmig. An der Basis der Flosse ver­läuft sie scharf nach oben bzw. unten, wie bei dem Ansatz einer Schaufel, also dort, wo man den Fuß ansetzt. Die hintere Kante der Flosse ist rund. Diese Guppy-Variante war in verschie­denen Farbmustern erhältlich: Multi-spotted Glass Tail, Tuxedo Cobra, Red Cobra, Green Cobra, Blue-spotted und Blue Metallic. Diese Guppys wurden zum Schutz gegen durch Vögel übertragene Krankheiten in Innen­räumen gezüchtet und in ein Impf­schutzprogramm ein­gebunden.

Heute, 15 Jahre später, spricht man nicht mehr von Ballerina-Guppys, sondern von Halfmoon Guppys, da sich der Begriff des „Halfmoon“ durch die Zucht von entsprechenden Schleierkampffischen allgemein für solche Schwanzflossenformen durchgesetzt hat. Die Fische sind unter den Guppyzüchtern aber eine Randerscheinung geblieben und auch kaum jemals im Zoofachhandel zu finden. Ob man das nun gut findet oder bedauert, ist eigentlich egal. Zuchtformen von Zierfischen sind fester Bestandteil der Kultur der Tierdomestikation und sollten dokumentiert sein.

Frank Schäfer


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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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