Der Zwergclownwels, Gagata sexualis Tilak, 1970

Der Wissen­schaft ist diese Fischart erst seit 1970 be­kannt. Vorher wurde sie wohl immer als Jung­fisch anderer Arten angesehen. Diese maximal 6 cm langen Welse stammen aus dem Yamuna-Fluß bei Delhi, dem Ganges-System (von woher sie auch importiert werden) und Chotanagpur im Bundes­staat Bihar. Sie leben in der Natur in Fließ­gewässern. Der Zwergclownwels ist kein Fisch für nervöse Aquarianer. Die Tiere sind un­­unter­brochen in Bewegung, kaum dass sie einmal für wenige Sekunden rasten.

Weibchen von Gagata sexualis

In dieser Eigenschaft liegt leider auch die Schwierigkeit bei der Pflege. Diese kleinen Un­ruhegeister können einfach nicht fasten! Sie müssen sehr oft fressen, um bei guter Kondition zu bleiben. Be­reits 24 Stun­den ohne Nahrung führen zu le­bens­bedrohlichen Symptomen. Also bitte mindestens 2 mal täglich füttern, öfter ist besser.

Pärchen von Gagata sexualis, Männchen links.

Gefressen wird die ganze Pa­lette von Futtermitteln, die für Aquarien­fische zur Verfügung steht. Die Tem­pe­ra­tur­an­sprüche liegen bei 22–26°C, wie bei so vielen indischen Fischen dürfen sie saisonal auch schon mal tiefer liegen. Den etwas anzüglichen Artnamen „sexualis“ er­hielten sie, weil sich die Ge­schlechter, im Ge­gensatz zu den anderen Gagata-Arten sehr leicht unterscheiden lassen. Zum einen bleiben die Männchen kleiner und schlanker und zum anderen besitzen sie lang ausgezogene Brust­flossen­filamente (siehe Foto). Im Handel sind die Fische übrigens meist unter den Namen Gagata cenia, das ist aber eine andere Art.

Frank Schäfer

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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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