Die Keilfleckbarbe – Trigonostigma heteromorpha?

Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass es nicht nur eine Keilfleckbarbe gibt, sondern mehrere, einander ähnliche Formen, die wissenschaftlich noch bearbeitet werden müssen (siehe http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0028381). Damit sind jetzt nicht T. espei oder T. hengeli gemeint (von denen es übrigens auch mehrere Farbvarianten gibt, deren systematischer Status noch ungeklärt ist). Auffällig sind die Unterschiede, wenn man Wildfänge sieht. Die abgebildeten Keilfleckbarben sind allesamt Wildfänge.

Der Wildfang aus Süd-Thailand ist deutlich schlanker als die übliche „Aquarien-heteromorpha“.

Beim Wildfang aus Malaysia ist der rote Rücken und Hinterleib des Männchen sehr ins Auge fallend.

Wildfang der Keilfleckbarbe von Sumatra

Und dann ist da noch das Tier von Sumatra, bei dem der Keil so besonders groß ist.

Die „Aquarien-heteromorpha“ ist wohl eher als Haustierform anzusprechen, da in der Vergangenheit nicht darauf geachtet wurde, wo eventuelle eingekreuzte Exemplare herkamen. Andererseits muss man aber auch sagen, dass erfahrene Züchter sich gewöhnlich davor hüten, mit neuen Tieren ihre bewährten Stämme zu verpfuschen; so gibt es eventuell in menschlicher Obhut noch genetische Linien, die in freier Natur durch die weiträumige Umweltzerstörung vor allem in Singapur und Malaysia schon ausgestorben sind.

Übrigens: einen Übersichtsartikel über Keilfleckbarben finden Sie hier: https://www.aqualog.de/blog/suesswasser/keilfleckbaerblinge/

Und weiteren Lesestoff über Barben hier: https://www.animalbook.de/navi.php?qs=barben

Frank Schäfer


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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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Ein Kommentar zu “Die Keilfleckbarbe – Trigonostigma heteromorpha?

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