Top Importe April 2017

Wie jeden Monat präsentieren wir Ihnen die Top-Importe mit freundlicher Unterstützung vom weltbekannten Großhändler für tropische Süßwasserfische – Aquarium Glaser!


Otocinclus cocama

Die Zwergharnischwelse der Gattung Otocinclus werden im Allgemeinen nicht gepflegt, weil sie so hübsch sind, sondern weil sie ein drolliges Wesen damit verbinden, dass sie hervorragende Algenfresser sind. Dabei putzen sie vor allem die Wasserpflanzen sehr zuverlässig, ohne dabei deren empfindliches Gewebe zu verletzen.
Nützlich und schön – kann es das geben? Die Antwort lautet: ja! denn Otocinclus cocama, der Zebra-Otocinclus, hat nicht nur alle guten Eigenschaften seiner Sippschaft, sondern sieht auch noch so richtig schön aus. In der Pflege unterscheidet sich dieser maximal 4 cm lange Zwergharnischwels nicht von seinen Gattungsgenossen. Eine weitere Besonderheit von O. cocama ist, dass jedes Tier individuell leicht unterschiedlich gezeichnet ist.
Die Männchen werden etwas größer als die Weibchen und wirken in der Draufsicht zudem erheblich schlanker. Otocinclus laichen nach Art der Panzerwelse ab, heften ihre Eier also an Einrichtungsgegenstände und Aquarienscheiben, vorzugsweise im Ausstrom des Filters. Brutpflege betreiben die Tiere nicht.


Hypseleotris compressa

Manchmal gehen sogar uns die Superlative aus: für diesen Fisch müsste man jedenfalls noch einen erfinden, so schön ist er! H. compressa ist eine Schläfergrundel des freien Wassers, lebt also nicht bodengebunden, wie es die meisten anderen Grundeln tun. Die Gattung Hypseleotris wird darum im Deutschen auch als „Kärpflingsgrundel“ gezeichnet, da die Tiere wie Kärpflinge im Schwarm im freien Wasser schwimmen.
Männchen dieser im nördlichen Australien und südlichen Neu-Guinea heimischen Art schalten während der Balz förmlich die Lichter an. Es ist darum sehr empfehlenswert, mehrere Männchen gemeinsam zu halten: so ist immer Konkurrenz im Spiel und mindestens ein Männchen in voller Farbenpracht zu bewundern. Die Weibchen sind weniger hochrückig und schlicht gefärbt.
Leider ist die Zucht der Fische unter Aquarienbedingungen nur sehr schwer möglich. Die Fische laichen zwar willig ab (Substratlaicher), aber Eier und Jungtiere sind winzig klein. Zudem entwickeln sich die Larven nur in starkem Brack- oder Meerwasser und müssen mit Meeresplankton (z.B. lebenden Austernlarven) aufgezogen werden.
Ansonsten sind die Fische aber nicht nur wunderschön, sondern auch anspruchslos. Sie tolerieren Temperaturen zwischen 18 und 35°C und nahezu alle Wasserhärten; allerdings sollte im Zweifelsfall mittelhartem Wasser der Vorzug gegeben werden.


Süßwassernadeln aus Westafrika

Es gibt drei Arten Süßwassernadeln in Westafrika. Sie leben entlang der Küste im Binnenland und haben eine sehr weite Verbreitung, die vom Senegal bis nach Angola, also ca. von 16°N bis 18°S, reicht. Der Begriff „Westafrika“ meint hier also nicht nur die im Sinne der UN erfassten Staaten, sondern die gesamte Westküste des Kontinents. Wir erhalten unsere westafrikanischen Süßwassernadeln aus Nigeria.
Ab und zu können wir die größte der drei Arten importieren, nämlich Microphis aculeatus. Sie wird maximal 15-20 cm lang. Microphis-Arten sind Freiwassernadeln, die sich fast immer mehr oder weniger waagerecht schwimmend offen in der Wassersäule aufhalten. Sie imitieren dabei treibende Stöckchen. Weitere Informationen zu M. aculeatus finden Sie hier: http://www.aquariumglaser.de/…/tolle_nadeln_aus_nigeria_ei…/
Mit unserem aktuellen Microphis-Import erhielten wir vergangene Woche auch einige Exemplare der beiden anderen westafrikanischen Arten als Beifang. Sie gehören beide in die Gattung Enneacampus. Die erst 1981 aufgestellte Gattung enthält auch nur diese beiden Arten. Im Gegensatz zu Microphis leben Enneacampus viel stärker substratbezogen. Sie schwimmen zwar auch umher, doch liegen sie auch oft am Boden oder bewegen sich durch Höhlen oder Wasserpflanzen. Enneacampus ansorgii ist aquaristisch ganz gut bekannt und wird auch gelegentlich nachgezüchtet. Es handelt sich um eine kleine Art, die nur 8-14 cm lang wird. Geschlechtsreif wird sie mit etwa 7,5 cm Gesamtlänge. Über diese Art sind schon vergleichsweise viele Zuchtberichte in der aquaristischen Literatur erschienen, allerdings meist unter dem Synonym Syngnathus pulchellus. Wenn man also in Fachbüchern und Zeitschriften recherchiert, sollte man auch nach diesen Namen suchen.
Ziemlich spektakulär empfinden wir die Ennecampus kaupi, die zufällig mitkamen, denn dass diese Art sich derartig bunt präsentiert, war uns unbekannt. Es sind insgesamt 5 Exemplare mitgekommen, eines leuchtend gelb, drei ziegelrot und eines fast schwarz. Wir nehmen an, dass es sich dabei um Laichfarben handelt, denn bisher wurde E. kaupi als eher braun mit rotem Bauch beschrieben. Diese Art wird etwas größer als E. ansorgii, die Geschlechtsreife setzt mit 8,5-9 cm Länge ein, das größte bislang bekannt gewordene Exemplar war etwa 17 cm lang. Beide Arten sind sich auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, aber wenn man genauer hinschaut, so sieht man, dass die Schnauze bei E. kaupi erheblich länger als bei E. ansorgii ist.
Bezüglich der Fütterung sind alle Nadeln sehr anspruchsvolle Tiere, deren Pflege ohne zuverlässige Lebendfutterquelle nicht empfohlen werden kann. Während Microphis aculeatus und Enneacampus kaupi sehr gerne lebende rote und weiße Mückenlarven fressen, sind diese Futtertiere für die kurzschnäuzige E. ansorgii nicht gut geeignet. Ihr gibt man am besten kleine Krebstierchen (Cyclops, Wasserflöhe etc.), auch frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien eignen sich sehr gut. Wenn man häufig Artemia füttert, sollte man etwas Salz ins Wasser geben (ca. 1 Esslöffel auf 10 Liter Wasser), das vertragen die Nadeln sehr gut und die Artemia bleiben länger am Leben.

 

 


Ctenopoma acutirostre

Zu den schönsten afrikanischen Labyrinthfischen gehört der bis zu etwa 15-20 cm lang werdende Leopardenbuschfisch, Ctenopoma acutirostre. Seine Heimat ist der Kongo und für die Aquaristik werden die Tiere üblicherweise im Stanley Pool gesammelt. Dort leben sie tagsüber unter den schwimmenden Wiesen der Wasserhyazinthen (Eichhornia crassipes). In der Dämmerung ziehen sie auf Raub aus. Sie lassen sich wie tote Fische durch das Wasser treiben und imitieren dabei mit ihrem Fleckenmuster einen verwesenden Fischkadaver. Das lockt kleine Fische an, die sich als Aasfresser betätigen wollen und nun ihrerseits als Nahrung für den Leopardenbuschfisch dienen.
Bezüglich der Nachzucht hat sich der Leopardenbuschfisch bislang als unzugänglich erwiesen. Zwar sind die Tiere untereinander vollkommen friedlich, man kann auch leicht die Geschlechter unterscheiden (die geschlechtsreifen Männchen haben Dornenfelder hinter den Augen und auf dem Schwanzstiel, die dazu dienen, das Weibchen während der Paarungsumschlingung festzuhalten). Dennoch kam es bislang immer nur zu Zufallsvermehrungen im Aquarium, gezielte Zuchtansätze scheiterten. Nun ist in Südostasien endlich die planmäßige Zucht der wunderschönen Fische gelungen.
Wie ihre Eltern beherrschen sie schon die angeborene Jagdtechnik durch sich-totstellen. Zur Ernährung braucht man aber glücklicherweise keine Fische. Sowohl junge wie auch erwachsene Leopardbuschfische sind leicht an Frostfutter (Mückenlarven etc.) zu gewöhnen. Gegenüber Fischen, die etwa die halbe Körperlänge der Leopardbuschfische haben und somit als Futter nicht mehr in Frage kommen, sind C. acutirostre vollkommen friedlich, so dass sie auch gut in Gesellschaftsaquarien gepflegt werden können. Allerdings darf die Gesellschaft nicht aus hektischen Fischen bestehen, denn Leopardbuschfische mögen es ruhig und dämmerig.

 

 



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