Über Geschmack lässt sich streiten. Aber zweifellos ist die Bezeichnung „Senfgas“ (nichts anderes bedeutet „Mustard Gas“) – einer der widerlichsten Chemiekampfstoffe weltweit – für diesen wunderschönen Fisch eine schlimme Geschmacksverirrung. Mir persönlich ist darum das Wortmonstrum „Half Moon Black Yellow“ lieber. Aber Mustard Gas hat sich international als Bezeichnung durchgesetzt, hoffen wir, dass das in Unkenntnis der Wortbedeutung geschah.
Ursprünglich soll ein Züchter namens Jude Als in den USA diese Tiere erzüchtet haben, allerdings sahen die noch ganz anders aus: ein blauer oder grüner Körper mit gelben Flossen. Diese Bettas sollen reinerbig gewesen sein. Heute werden unter dem Namen „Mustard Gas“ hauptsächlich in Asien schwarze Bettas mit orangefarbenen oder gelben Flossen und dunklen Flossensäumen gezüchtet, züchterisch Melano-Butterfly-Bettas genannt. Die Erzüchtung der attraktiven schwarzen (Melano-) Kampffische ist an sich schon schwierig genug, denn die Weibchen sind steril; darum muss man mit Weibchen anderer Farben züchten und die verdeckten (rezessiven) Gene durch Rückkreuzung der dabei entstehenden „normal“ gefärbten Weibchen, die aber das Melano-Gen tragen, auf ein Melano-Männchen zum Vorschein bringen oder man kreuzt Geschwister und erhält so einen gewissen Anteil Tiere in der gewünschten Farbkombination.
Dazu muss man sehr viel von Vererbungslehre verstehen und züchterisches Geschick besitzen. Die Kombination schwarzer Körper, gelbe Flossen, schwarze Flossensäume ist noch seltener als schwarze Fische und so gibt es von Betta splendens Mustard Gas immer nur wenige Exemplare im Angebot.
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