Betta splendens Mustard Gas

Über Geschmack lässt sich streiten. Aber zweifellos ist die Bezeichnung „Senfgas“ (nichts anderes bedeutet „Mustard Gas“) – einer der widerlichsten Chemiekampfstoffe weltweit – für diesen wunderschönen Fisch eine schlim­me Geschmacksverirrung. Mir persönlich ist darum das Wortmonstrum „Half Moon Black Yellow“ lieber. Aber Mustard Gas hat sich international als Bezeichnung durchgesetzt, hoffen wir, dass das in Unkenntnis der Wortbedeutung geschah.

Ursprüng­lich soll ein Züchter namens Jude Als in den USA diese Tiere erzüchtet haben, allerdings sahen die noch ganz anders aus: ein blauer oder grüner Körper mit gelben Flossen. Diese Bettas sollen reinerbig gewesen sein. Heute werden unter dem Namen „Mustard Gas“ hauptsächlich in Asien schwarze Bettas mit orangefarbenen oder gelben Flossen und dunklen Flossensäumen gezüchtet, züch­terisch Melano-Butterfly-Bettas ge­nannt. Die Erzüchtung der attraktiven schwarzen (Melano-) Kampffische ist an sich schon schwierig genug, denn die Weibchen sind steril; darum muss man mit Weibchen anderer Farben züchten und die verdeckten (rezessiven) Gene durch Rückkreuzung der dabei entstehenden „normal“ gefärbten Weib­chen, die aber das Melano-Gen tragen, auf ein Melano-Männchen zum Vorschein bringen oder man kreuzt Geschwister und erhält so einen gewissen Anteil Tiere in der gewünschten Farbkombination.

Dazu muss man sehr viel von Vererbungslehre verste­hen und züchterisches Geschick besitzen. Die Kombination schwarzer Körper, gelbe Flossen, schwarze Flossensäume ist noch seltener als schwarze Fische und so gibt es von Betta splendens Mustard Gas immer nur wenige Exemplare im Angebot.


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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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