Hemigrammus falsus und H. ocellifer: die Schlusslichtsalmler

Der Schlusslichtsalmler wurde bereits 1910 nach Deutsch­­land eingeführt und auch bald darauf nachgezüchtet, wurde damals je­doch stets mit Hemigrammus ocellifer ver­wech­selt und als solcher bestimmt. Erst 1958 klärte Hermann Meinken den Fehler auf und be­schrieb den altbekannten Fisch unter dem Namen H. ocellifer falsus. Der ”echte“ H. ocellifer hat einen gut erkennbaren Schulterfleck, das macht ihn unverwech­selbar.

Hemigrammus falsus, Wildfangmännchen aus der Madre de Dios-Region in Peru. Der Schulterfleck ist bei dieser Art bestenfalls schwach ange­deutet vorhanden, meist fehlt er ganz.

Es gibt keine Anzeichen, dass sich die beiden Formen in der Natur vermischen oder Zwi­schenformen ausbil­den, obwohl sich ihre Verbreitungsgebiete teilweise überlappen. Daher sind sie als gute Arten zu betrachten.

Hemigrammus ocellifer, Männchen. Man er­kennt die Art problemlos an dem Schulter­fleck. Das abgebildete Tier ist ein Nach­zuchtexemplar aus Südostasien.

Während vor 1958 ausschließlich Hemi­grammus falsus im Aquarium gepflegt wurde, ist er später von dem farblich attrak­tiveren H. ocellifer verdrängt worde. Heute findet man H. falsus gar nicht mehr im regu­lären Zierfischhandel.

Frank Schäfer


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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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