Wer schon mal im Urlaub Schneckenhäuschen am Strand sammelte und in der hohlen Hand aufbewahrte, wird ganz sicher auch schon einmal einen gehörigen Schrecken davon getragen haben, als eine Schnecke plötzlich Beinchen bekam und versuchte, sich einen Weg in die Freiheit zu erzwingen. In den europäischen Urlaubsregionen handelt es sich dabei meist um Vertreter der Gattung Clibanarius, die kaum größer als ein bis zwei Zentimeter werden. Im Meerwasseraquarium sind diese kleinen Einsiedler sehr drollige, leicht zu pflegende und nützliche Tierchen, da sie ununterbrochen auf Nahrungssuche sind, somit das Becken frei von Abfällen halten, dabei aber niemals anderen Tieren einen Schaden zufügen.
Ein Einsiedler, der zwar mit gut fünf Zentimeter Länge deutlich größer wird, aber genau so harmlos und nützlich ist, stellt die Art Calcinus elegans dar. Zudem ist dieser Einsiedlerkrebs eine wirkliche Schönheit! Zwei Dinge sind besonders zu beachten, wenn man Calcinus elegans, der hauptsächlich aus Australien importiert wird, zuhause pflegen möchte. Erstens ist die Art zwar ein Allesfresser, aber der Nahrungsschwerpunkt liegt doch eindeutig im Bereich Algen. Man sollte also im Calcinus-Becken nicht unbedingt Algen kultivieren wollen, diese Versuche könnten von Calcinus elegans konterkariert werden. Auch Caulerpa wird u.U. ordentlich dezimiert.
Und zweitens wächst C. elegans recht flott und da die Schneckenhäuser nicht mitwachsen, muss der Einsiedler regelmäßig umziehen. Damit er das tun kann, muss der Aquarianer eine ordentliche Auswahl von leeren Schneckenhäusern in verschiedenen Größen im Becken haben.
Damit enden die Schwierigkeiten im Umgang mit dem hübschen Krebs aber auch schon. Sogar züchten kann man ihn im Aquarium. Die freischwimmenden Larvenstadien muss man allerdings gewöhnlich in Spezialaquarien überführen, da sie in „normalen“ Aquarien entweder im Filter landen oder als willkommene Zusatznahrung anderer Beckenbewohner angesehen werden. Die Geschlechter lassen sich bei lebenden Tieren an den Teilen, die aus dem Schneckenhaus ragen, nicht unterscheiden. Sind die Einsiedler allerdings schneckenhauslos unterwegs (z.B. nach einer Häutung), dann erkennt man die Weibchen an den Pleopoden am Hinterleib, die bei den Männchen komplett fehlen.
Frank Schäfer
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das sie keinem einen Schaden zufügen stimmt leider nicht, da mehrfach berichtet wurde, was nun mein Kumpel bei sich selbst beobachten kann….sie attackieren grabende Babylonia-Schnecken solange bis sie sterben und sie diese doch grosse Schnecken auffressen können. (siehe auch Meerwasserlexikon Haltungsberichte zur Babylonia Schnecke)