Top Importe Februar 2017

Wie jeden Monat präsentieren wir Ihnen die Top-Importe mit freundlicher Unterstützung vom weltbekannten Großhändler für tropische Süßwasserfische – Aquarium Glaser!


Gnathocharax steindachneri

Im Lebensraum des Roten Neon gibt es nur wenig Nahrung. Es ist erstaunlich, wie viele Fische dort dennoch existieren können. Zahlreiche Arten bleiben aber vergleichsweise klein, sehr zur Freude von uns Aquarianern, denn sie geben wunderbare Aquarienfische ab.
Auch ein Raubfisch dieses Lebensraumes ist ein wahrer Zwerg: Gnathocharax steindachneri. Er wird nur etwa 5 cm lang. Gnathocharax gehört in die engere Verwandtschaft der Süßwasser-Barrakudas (Acestrorhynchus) und hat ein entsprechendes Gebiss. Aber für andere Fische, die größer als ein Zentimeter sind, stellt er keine Gefahr dar. Vermutlich ernährt sich Gnathocharax steindachneri in der Natur von Fisch- und Insektenlarven.
Die Fische schwimmen gerne im Trupp im oberen Drittel der Wassersäule. Bezüglich der Nahrungsaufnahme sind sie trotz ihres spezialisierten Gebisses absolut problemlos, sie fressen von Anfang an mit Begeisterung auch Trockenfutter.


Weißsaum-Ancistrus

Es gibt mehrere Arten von Weißsaum-Antennenwelsen. A. dolichopterus ( = L183) ist relativ leicht daran zu erkennen, dass er als einzige Ancistrus-Art meist 9 Weichstrahlen in der Rückenflosse hat (die anderen haben 7-8). Das ist in der Regel (leider gibt es gelegentlich individuelle Ausnahmen) ein zuverlässiges Bestimmungsmerkmal. Die Färbung ist das nur eingeschränkt, denn Jungtiere sehen anders aus als erwachsene oder alte Fische und die Ancistrus-Arten können auch stimmungsabhängig ihre Färbung recht schnell wechseln.
Vor der Entdeckung, dass L183 der „wahre“ A. dolichopterus ist, glaubte man, es handele sich bei L183/Weißsaum-Antennenwels um A. hoplogenys. A. hoplogenys ist aber mit L59 identisch und hat orangefarbene Flossensäume. Eine andere Weißsaum-Antennenwels-Art, die immer wieder mit L183 = Ancistrus dolichopterus verwechselt wird, ist mit verschiedenen L-Nummern belegt worden: L71, L181 und L249. Es ist aber alles die gleiche Art. Früher nannte man sie „falscher hoplogenys“, weil nur die Jungtiere die hübschen weißen Flossensäume besitzen, diese Flossensäume bei erwachsenen Tieren aber verschwinden. Dem stellte man L183 = Ancistrus dolichopterus als „echten hoplogenys“ gegenüber. Leider hat sich das Namenskuddelmuddel bis heute erhalten.

 


Channa sp. Meghalaya

Gerade ist Saison für viele Channa-Arten aus Indien. Ab und zu – so auch jetzt – kann der herrliche Channa pardalis angeboten werden, der unter der Bezeichnung „True Blue“ bekannt wurde. Es gibt einen zweiten, sehr ähnlichen Channa, der als Channa sp. Meghalaya gehandelt wird. In Schlangenkopf-Kreisen wird gemunkelt, auch dieser Fisch solle als neue Art beschrieben werden. Der wesentliche Unterschied zwischen C. pardalis und Channa sp. Meghalaya bestehe darin, dass letzterer eine intensiv orangefarbene Zone vor dem Auge und keine schwarzen Punkte im Gesicht habe.
Auch C. sp. Meghalaya ist gerade im Aq. Glaser Stock; eine gute Gelegenheit, die Unterschiede auf ihre Beständigkeit zu überprüfen. Also fischte ich ein 14-15 cm langes Paar – das größte Exemplar ist zweifellos ein Mann – und den kleinsten Fisch im Becken heraus, um sie zu fotografieren. Das Weibchen passt hervorragend zu den Thesen: keine schwarzen Punkte im Gesicht und eine intensiv orangefarbene Zone vor dem Auge. Das Männchen passt nur so halb. Die schwarzen Punkte fehlen zwar (weitgehend), aber von einer orangefarbenen Zone vor dem Auge ist nichts zu entdecken. Das halbstarke Tier hat hingegen derart viele schwarze Punkte im Gesicht, dass ich schon dachte, es sei ein True Blue (C. pardalis) versehentlich zu den C. sp. Meghalaya geraten – bis ich die kräftig orangefarbene Zone vor dem Auge sah.
Fazit: Channa pardalis oder True Blue und Channa sp. Meghalaya sind herrliche Fische und man sollte sie getrennt voneinander pflegen und züchten; aber von eindeutigen Artunterschieden aufgrund der Färbung kann keine Rede sein.


Myxocyprinus asiaticus

Den chinesischen Wimpelkarpfen, auch Fledermaus-Schmerle genannt, haben wir eigentlich immer im Stock. Die Art ist in der Natur leider wegen Gewässerverbauung (vor allem durch Wasserkraftwerke) vom Aussterben bedroht. Alle im Handel befindlichen Exemplare stammen aus Aquakulturen und sind Nachzuchten.
Einige Tiere sind eher rötlich und ihre riesige Rückenflosse ist eher abgerundet, andere eher schwarz-weiß und mit einer spitz zu laufenden Rückenflosse. Die Größe beider Typen ist in etwa gleich, beide fotografierten Fische sind 10-12 cm lang. Handelt es sich etwa um Geschlechtsunterschiede? Das wäre seltsam, denn Wimpelkarpfen werden bis zu 1,2 Meter lang und 23 kg schwer; erwachsene Tiere sehen auch völlig anders aus.
Aufgrund ihrer Endgröße eignen sich Wimpelkarpfen nur als Jungtiere für normal große Aquarien, später müssen sie in entsprechend große Becken oder den Gartenteich umziehen. Sie sind bei uns winterhart und erfreuen sich großer Beliebtheit als Beifisch zu Koi, da Wimpelkarpfen gerne Algen fressen und somit helfen, den Teich sauber zu halten.

 

 

 


Marmorierte Zwerg-Messerfische

Die wichtigsten Messerfische im Handel sind der Schwarze Seekuh-Messerfisch, Apteronotus albifrons (oft auch nach der englischen Populärbezeichnung Black Ghost genannt), und der Braune Seekuh-Messerfisch, A. leptorhynchus (Brown Ghost).
Nun haben wir eine dritte Art aus Venezuela im Sortiment, die vorläufig noch selten verfügbar ist, den Marmorierten Zwerg-Messerfisch Adontosternarchus clarkae. Diese hübsche Art ist genauso faszinierend zu beobachten wie die beiden anderen – also das mühelose Vorwärts- und Rückwärtsschwimmen, das wie ein Unterwasser-Ballett anmutet – hat aber den Vorteil, nur etwa maximal 20 cm lang zu werden. Gewöhnlich bleiben sie deutlich kleiner. Die beiden Ghosts erreichen dagegen bis zu 50 cm (A. albifrons) bzw. 30 cm (A. leptorhynchus).
Untereinander und gegen artfremde Fische sind Marmorierte Zwerg-Messerfische friedlich. Sie benötigen Versteckplätze und ein abwechslungsreich eingerichtetes Aquarium. Gefressen wird am liebsten Frostfutter, besonders gut eignen sich Rote Mückenlarven, doch wird auch Granulatfutter willig aufgenommen. Da die Tiere besonders in der Eingewöhnungszeit eher dämmerungsaktiv sind, muss darauf geachtet werden, dass sie auch genug zu fressen bekommen.
Die Wasserzusammensetzung ist für die Pflege unerheblich, die Temperatur sollte zwischen 24 und 28°C liegen.


Hemigrammus coeruleus

Zu den begehrtesten Salmlern zählt gegenwärtig Hemigrammus coeruleus. Die etwa 6 cm lang werdende Art sieht im Schlichtkleid schon sehr hübsch aus, ganz ähnlich wie ein großer Glühlichtsalmler (H. erythrozonus). Doch wirklich spektakulär wird der Fisch während der Balz. Man könnte meinen, dann eine andere Art vor sich zu haben, so intensiv rot werden die Tiere. Als Wildfang werden diese Salmler nur extrem selten angeboten.

 


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