Top Ten der Nano-Fische

Die Aquaristik lebt von der Vielfalt. Manchen Aquarianern können die Pfleglinge gar nicht groß genug sein, andere lieben die filigranen, kleinen Arten: Nano-Fische. Aquarium Glaser hat die derzeit beliebtesten Arten für uns zusammengestellt.

Boraras maculatus

Auf Platz 1 findet sich ein Klassiker unter den Zwergfischen: Boraras maculatus, der Zwerg­bärbling. Früher wurden die Zwerg­bärblinge in die Sammelgattung Rasbora gesteckt. Schon seit Jahrzehnten hat dieser niedliche Fisch aus Süd-Thailand und Malaysia einen festen Platz im Hobby. Die Zucht gelingt in weichem, sauren Wasser in dicht bepflanzten Aquarien auch extensiv, d.h. auch in Anwesenheit der Eltern kommen einige Jungtiere hoch.

Nannostomus marginatus


Das gelingt beim Zwergziersalmler, Nannostomus marginatus, ebenfalls einem Klassiker, der Platz 2 belegt, nicht. Kaum eine andere Fischart ist so auf den eigenen Kaviar versessen, wie dieser wunder­schöne Salmler, von dem es viele Farb­varianten gibt.

Corydoras pygmaeus


Platz 3 belegt die kleinste Corydoras-Art, C. pygmaeus. Im Gegensatz zu den meisten anderen der über 300 Corydoras-Arten lebt diese viel im freien Wasser und weniger am Boden.

Trigonostigma espei


Trigonostigma espei, die Platz 4 belegt, gehört zu den Keilfleckbarben, die früher genau wie Boraras zu Rasbora gestellt wurden. Es ist die farbenprächtigste Keil­fleckbarbe. Am buntesten sind Exemplare aus Süd-Thailand, während die auf Sumatra gefundenen Populationen einen eher orangenen Farbton haben. Wie die bekannte Keilfleckbarbe wird mit dem Bauch nach oben unter breiten Pflanzen­blättern abgelaicht.

Boraras brigittae


Ein enger Verwandter von Boraras maculatus ist der Moskitobärbling, B. brigittae von Borneo. Er hat seinen deutschen Namen von der Stechmücken­plage am Fundort erhalten. Pflege und Zucht entspricht B. maculatus.


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Poecilia wingei


Endlers Guppy (Poeecilia wingei) belegt Platz 6. Dieser Zwerg unter den Lebendgebärenden eignet sich hervorragend für alle Aquarianer, die sich erste Sporen mit der Fischzucht verdienen wollen, denn die lebendig geborenen Jungen sind im Vergleich zu den Jungfischen der Eierleger riesig.

Axelrodia riesei

Platz 7 hält ein winziger Salmler aus Kolumbien: Axelrodia riesei ist ein wunder­schönes Fischlein, das sich allerdings wohl fühlen muss, um leuchtend rot gefärbt zu sein, sonst ist es blass.

Carnegiella myersi


Auch für die Oberfläche des Aquariums gibt es Nano-Fische. Auf Platz 8 findet sich Carnegiella myersi, ein winziger Beil­bauchsalmler aus Peru.

Tanichthys micagemmae

Noch recht neu im Hobby, doch bereits sehr beliebt ist der Fisch auf Platz 9: das Vietnam-Kardinälchen Tanichthys mica­gemmae. Dieser entzückende Schwarm­fisch lässt sich gut bei Zimmertemperatur halten und züchten. An das Wasser werden keine Ansprüche gestellt.

Celestichthys margaritatus


Auf Platz 10 schließlich die Sensation von 2008: Celestichthys margaritatus, der Perlhuhnbärbling. Leider ist diese nied­liche Art etwas scheu, sonst fände sie sich bestimmt weiter vorn in den TopTen. Auch diesen Fisch pflegt man am besten ohne Heizung. Genau wie bei Boraras kann man ihn extensiv züchten und es macht große Freude, ab und zu ein paar Jungfische zu entdecken.

Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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