Diese Einsiedlerkrebse wurden aus Thailand als „Landeinsiedlerkrebse“ exportiert. Es zeigte sich jedoch sehr schnell, dass diese Tiere nicht zu der Gattung der echten Landeinsiedlerkrebse, also Coenobita, gehören konnten. Die korrekte wissenschaftliche Identifizierung eines Tieres ist die Grundvoraussetzung, um es richtig pflegen zu können. Denn in aller Regel gibt es wissenschaftliche Beobachtungen auch von Arten, die noch niemals in menschlicher Obhut gepflegt worden sind.
Bei dem Einsiedlerkrebs handelt es sich um Clibanarius longitarsus (de Haan, 1849). Diese Krebse sind Bewohner der Gezeitenzone der Mangrove und fallen daher bei Ebbe oft trocken. Es sind jedoch Kiemenatmer und die Tiere können daher nicht an Land leben. Wie so viele Mangrovebewohner sind auch C. longitarsus euryhalin, man pflegt sie jedoch am besten in starkem Brackwasser von etwa 15‰.
Untereinander und gegen Fische sind die Krebse sehr friedlich, obwohl sie ziemlich groß sind. Das Schneckenhaus des oben abgebildeten Tieres ist gut faustgroß. In der Natur Aasfresser, nehmen sie im Aquarium jedes Frost- und Trockenfutter gerne an. Die Geschlechter kann man bei im Gehäuse sitzenden Tieren nicht unterscheiden. Die Larven entwickeln sich im Meer. Die Zucht im Aquarium ist durchaus möglich, aber wohl noch nicht versucht worden.
Frank Schäfer
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Wunderschöne Lebewesen! Vielen Dank für den informativen Beitrag! 🙂 Brackwasser-Aquarien finde ich generell sehr interessant und werde mich da mal weiter einlesen!