Geheimnisvolle Sumatrabarbe

Die Sumatrabarbe und ihre Zuchtformen gehören zu den wichtigsten Zierfischen der Welt. Ein Gattungsname ist endlich gefunden – Puntigrus – doch welcher Spezies sie zuzuordnen ist, weiß kein Mensch. Sicher ist nur: es handelt sich nicht um P. tetrazona.

Systematisch gesehen sind die Sumatrabarben die schwierigsten aller Gürtelbarben. Obwohl eine ihrer Arten zu den häufigsten Zierfischarten überhaupt gehört, von der zudem viele Zuchtformen existieren, ist die korrekte Benennung gerade dieser Form bis heute ein ungelöstes Rätsel. 

Die wissenschaftlich beschriebenen Wildformen der Puntigrus-Gruppe sind anhand weniger Merkmale relativ leicht zu klassifizieren. Die Färbung ist bei allen ziemlich ähnlich, weshalb, von einer Ausnahme abgesehen, gut eingewöhnte Tiere dafür herangezogen werden müssen. Alle Arten haben vier senkrechte Körperbinden. Die erste verläuft durch das Auge, die zweite setzt etwa auf halber Strecke zwischen dem Hinterrand des Kopfes und dem Ansatz der Rückenflosse an, die dritte beginnt am Ende der Rückenflosse und die vierte begrenzt den Schwanz zur Schwanzflosse. Während bei vier der fünf wissenschaftlich akzeptierten Arten (Puntigrus anchisporus, P. navjotsodhii, P. pulcher und P. tetrazona) die dritte Körperbinde aus der dunkelgefärbten basalen Zone der Rückenflosse sozusagen ausläuft, Binde und Rückenflossenzeichnung also miteinander verbunden sind, ist das bei der fünften Puntigrus-Art, P. partipentazona, nicht der Fall. Bei Ihr ist die Markierung in der Rückenflosse kurz und erstreckt sich nur über die Hälfte der Basis der Flosse. Darunter befindet sich eine zusätzliche Halbbinde, die auch zu einem Punkt reduziert sein kann. Zwischen dem Ende der Rückenflossenmarkierung und dem Ansatz der dritten Körperbinde ist bei P. partipentazona also eine Lücke.

Zeichnungsmuster der sechs Puntigrus-Arten.
Nach Fowler (1934), Alfred (1962), Vaillant (1902) und Sterba (1959)

Die Rückenflossenzeichnung ist also das erste Bestimmungsmerkmal bei Puntigrus, das man betrachten muss. Das zweite ist am lebenden Fisch manchmal nur schwer zu erkennen: hat das Tier Barteln oder nicht? Nur P. anchisporus hat vier Barteln (zwei Paare, ein Paar am Ober- und eines am Unterkiefer), zwei davon lang und gut sichtbar, alle anderen Arten nicht. Ob es bei den anderen Arten überhaupt Barteln gibt, ist in der Literatur widersprüchlich beschrieben. In etlichen Fällen werden die Barteln überhaupt nicht erwähnt, in anderen ist die Rede von sehr kurzen Barteln, die am lebenden Tier nicht erkennbar sind. In der Praxis kann man also sagen: die einzige Viergürtelbarbe mit leicht erkennbaren Barteln ist P. anchisporus.

Nun zum dritten Merkmal: der Seitenlinie. Es gibt Puntigrus-Arten mit vollständiger Seitenlinie (P. anchisporus, P. navjotsodhii), bei denen also alle Schuppen vom Kiemendeckelrand bis zum Ende des Schwanzstiels durchbohrt sind, und solche, bei denen nur der vordere Teil der Seitenlinie aus durchbrochenen Schuppen besteht (die übrigen drei Arten).

Wendet man nun diese drei Unterscheidungskriterien auf Aquarien-Sumatrabarben – also Nachzuchten aus dem Handel – an, so ergibt sich ein uneinheitliches Bild: viele haben keine Barteln, eine unvollständige Seitenlinie und eine Rückenflossenzeichnung bezüglich des Schwarzanteils wie bei keiner der wissenschaftlich beschriebenen Arten. Es ergibt sich daraus nahezu zwingend, was schon Zarske (2008) postulierte: diese Aquarien-Sumatrabarbe stammt von einer wissenschaftlich noch nicht erfassten Spezies ab, deren ursprüngliche Heimat wohl im indonesisch-malaiischen Raum liegt oder lag. Angesichts der massiven Umweltzerstörung in den Schwarzwasserbiotopen dieser Region kann auch nicht ausgeschlossen werde, dass diese Wildform in der Natur bereits ausgestorben ist. Diese Aquarien-Sumatrabarbe hat verhältnismäßig schmale senkrechte Binden und entspricht in dieser Hinsicht ziemlich gut der „echten“ Puntigrus tetrazona. Abgesehen von dem anderen Schwarzanteil in den Flossen hat aber diese Aquarien-Sumatrabarbe auch einen brillant roten Saum in der Rückenflosse (fehlt bei tetrazona), rote Bauchflossen (bei tetrazona schwarz) und zumindest im männlichen Geschlecht eine rote Schnauze (wenig oder kein Rot in beiden Geschlechtern im Schnauzenbereich bei tetrazona). 

Ein alter Aquarienstamm (die Aufnahme entstand um 1980) einer Sumatrabarbe ohne Barteln, mit vollständiger Seitenlinie, schmalen Bändern und typischer Rückenflossenfärbung.

Es gibt aber noch einen zweiten Stamm von Aquarien-Sumatrabarben, die in jeder Hinsicht gut zu Puntigrus anchisporus passt. Dieser Stamm hat erheblich breitere Körperbinden, in der Rückenflosse befindet sich im Bereich der Hartstrahlen ein kleines entweder transparentes oder rotgefärbtes Dreieck, die Seitenlinie ist entlang des gesamten Körperlänge durchbrochen (also vollständig) und das Tier hat lange, gut erkennbare Barteln. 

Diese breitbindige Sumatrabarbe hat Barteln und eine vollständige Seitenlinie, die Rückenflossenzeichnung mit dem deutlichen hellen Fenster am Ansatz entspricht recht gut Puntigrus anchisporus. Aqualog Archivbild von Mayland vor 1988.

Es lässt sich leider nicht exakt feststellen, wann welche Viergürtelbarbenart importiert wurde, da man auf die entsprechenden Unterschiede nicht achtete. Wenn über die Tiere in Aquarien-Zeitschriften oder -Büchern berichtet wurde, so  verwendeten die Redaktionen ständig die gleichen Bilder, die sie im Verlagsarchiv besaßen, ohne zu überprüfen, ob denn die Fische, über die berichtet wurde, überhaupt dem Bildmaterial entsprachen. Manche Abbildungen zeigen zudem Merkmale, die sich bei heute existierenden Tieren nicht bestätigen lassen, etwa lange Barteln bei P. partipentazona (bei Ladiges, 1934) oder eine zu weit rückwärtig positionierte zweite Körperbinde (bei Ladiges, 1949).

Wildfangpärchen (Männchen oben) von Puntigrus partipentazona aus Süd-Thailand (Sok-Fluss, Surat Thani).

Es gibt andererseits keinen Grund, anzunehmen, dass die verbalen Schilderungen des Farbkleides der in den frühen 1930er Jahren (ab 1933) importierten Viergürtelbarben falsch sind. Die frühen Importe bestanden aus mindestens zwei Arten, wovon eine die in der Natur relativ weit verbreitete Art Puntigrus partipentazona war, die andere vermutlich die namenlose Stammform der schmalbindigen Aquarien-Sumatrabarbe. Beide Arten haben eine unvollständige Seitenlinie und viel Rot in den Flossen. Ob die völlig schwarzflossige Sumatrabarbe, die erst in den 2000er Jahren ganz gelegentlich importiert wurde, P. tetrazona oder P. pulcher repräsentiert, ist unklar, zu den übrigen Arten lässt sich ebenfalls nichts zuverlässiges sagen. Gelegentliche Meldungen über Importe von P. anchisporus und P. navjotsodhii stammen aus nicht verifizierbaren Internet-Quellen. 

In der alten Aquarienliteratur ab April 1933 – dem Erstimportdatum von Viergürtelbarben – bis zum Ende des 2. Weltkrieges wird m. W. ausschließlich und gut erkennbar Puntigrus partipentazona abgebildet. Die einzige Ausnahme ist die bereits erwähnte farbige Zeichnung von Ladiges in seinem „Zierfisch-Bilderbuch“, das zwar erst 1949 verlegt wurde, doch entstand die Zeichnung höchstwahrscheinlich deutlich früher; datiert ist die Zeichnung aber leider nicht. Man muss dazu wissen, dass Ladiges bis 1959 für die damals führende Importfirma „Aquarium Hamburg“ arbeitete. Der Erstimport von Sumatrabarben i.w.S. erfolgte zwar durch eine andere Firma (Otto Winckelmann, Altona), aber es können kaum Zweifel bestehen, dass Ladiges diese Tiere zu Gesicht bekam und noch weniger Zweifel, dass man bei Aquarium Hamburg das kommerzielle Potential dieses Fisches erkannte und alles daransetzte, ihn ebenfalls zu importieren. 

Es muss Importe von mindestens zwei Arten gegeben haben, wie Zarske (2008) anhand der Quellenlage der amerikanischen Zierfischliteratur (Myers, 1934, und Smith, 1934) belegt. In dem aufwändigen, teils farbigen Katalog der Firma Beldt´s Aquarium (St. Louis, Missouri) wird eine Tigerbarbe ab 1934 als Barbus sumatranus angeboten. Sie ist zu diesem Zeitpunkt mit $4 pro Paar einer der teuersten Fische, wird aber leider nicht abgebildet. Ein Dollar 1934 entspricht einer heutigen Kaufkraft von ca. 21 Dollar. Erst im Katalog von 1939 (der Katalog erschien jährlich) gibt es eine schwarz-weiß Zeichnung des Tieres. Der Preis war zu diesem Zeitpunkt bereits auf $1 pro Paar gefallen. Diese Abbildung zeigt ganz eindeutig P. partipentazona, ebenso das Photo von Paul Kohl, das im Arnold-Ahl (1936) und im Holly-Meinken-Rachow (ohne Jahresangabe, aber nach Zarske & Berkenkamp (2015) datiert das Blatt auf 1935 mit Meinken als Autor). Das wunderschöne Farbenaquarell von Kurt Bessiger aus dem Jahr 1942 (signiert) zeigt ebenfalls ohne jeden Zweifel P. partipentazona. Aus frühen Nachkriegszeit gibt es nur wenige neue Abbildungen, die Sumatrabarben zeigen. Anders als bei den so genannten Raritäten machte man sich auch kaum die Mühe, die Herkunft der fotografierten Tiere zu dokumentieren. Es waren halt Sumatrabarben, leicht erkennbare Allerweltsfische. Wenn überhaupt achtete man auf eine möglichst ideale Färbung, also regelmäßige Bindenzeichnung, goldgelbe Körperfärbung, viel Rot in den Flossen. Fundortangaben wurden in der Aquaristik auf breiter Basis erst in den 1980er Jahren langsam bedeutsam, als man feststellte, dass z.B. bei vielen Buntbarschen ganz unterschiedlich gefärbte Fundortvarianten existieren. So ist es außerordentlich schwierig bis unmöglich, heute noch den Werdegang der Aquarien-Sumatrabarbe nach dem 2. Weltkrieg zu rekonstruieren.

Schöne Zeichnungen liefert Hans Frey in seinen Büchern der 1950er und 1960er Jahre, aber sie erscheinen mir zu idealisiert, um daran Artunterschiede festmachen zu können. Eines der ersten Photos von dieser Art, von dem ich weiß, ist eine Schwarz-Weiß-Photographie von Helmut Pinter in DATZ 8/1960: 238. Sie zeigt die breitbindige Form, also Puntigrus anchisporus oder P. navjotsodhii, Seitenlinie und Barteln sind nicht erkennbar. Es ist denkbar, dass auch früher schon diese Abbildungen publiziert wurde, ich habe wegen eines Umzugs zur Zeit nur eingeschränkten Zugriff auf meine Bibliothek. Ein wunderschönes Farbphoto bringt A. v. d. Niewenhuizen 1960 in seinem Buch „Exotische Vissen“ (deutsche Ausgabe ab 1964 im Landbuch Verlag als „Exoten im Aquarium“), es zeigt ebenfalls die breitbindige Form. Sehr breite Binden, eine vollständige Seitenlinie und ein Paar langer, gut sichtbarer Rostralbarteln haben die Sumatrabarben, die Burkhard Kahl (damals beim Tropicarium) in den 1960er Jahren photographierte, veröffentlicht erstmals (?) im Aquarien-Magazin 1967: 142-143 und später z.B. in Mayland, 1979. Hans J. Mayland hatte zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch kein eigenes optimales Photo der Art, sonst hätte er es sicher verwendet. In unserem Archiv befinden sich gute Mayland-Photos der schmalbindigen Sumatrabarbe. Sie sind nicht datiert, Mayland verwendete sie spätestens ab 1985 in seinen Publikationen.

Aquarienstamm von Sumatrabarben mit Barteln, schmalen Bändern und vollständiger Seitenlinie; es sieht so aus, als hätten die Tiere drei Linien perforierter Schuppen. Aqualog-Archvbilder von Mayland vor 1988.

Bereits 1963 schreibt der Berufszüchter Helmut Pinter, der sicherlich viele Sumatrabarben gesehen hat: „Hinsichtlich dieser Arten (gemeint sind die Gürtelbarben) bestand zu Anfang große Unklarheit in bezug auf ihre Namen, und es sind anscheinend mehrere nahe verwandte Arten importiert worden, welche dann weitgehend verwechselt oder möglicherweise auch bastardiert worden sind. Solche Kreuzungen sind mit Sicherheit möglich zwischen Barbus tetrazona einerseits und Barbus sumatranus und Barbus partipentazona andererseits.“  Die phänotypische Vielfalt der Aquarien-Sumatrabarben ist anders auch nur schwer zu erklären. 

Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang die Kreuzungsexperimente von Dieter Bork, über die er 2008 schrieb. Er kreuzte Wildfänge „echter“ Sumatrabarben (schwarzflossige Tiere von Borneo; es handelte sich entweder um Puntigrus tetrazona oder P. pulcher. Die geringe Breite von Binde 2 über nur zwei Schuppenbreiten spricht für P. pulcher) mit breitbindigen Aquarien-Sumatrabarben und fand sie nur schwer kreuzbar. Ca. 70% der Eier waren nicht befruchtet (Männchen WF x Weibchen Aquarien-Sumatrabarbe). Die Jungtiere der F1, die groß wurden glichen phänotypisch der Mutter, also der breitbindigen Aquarien-Sumatrabarbe, hatten aber lange Barteln! Diese Kreuzung wurde nicht weitergeführt. In einem zweiten Experiment kreuzte Bork P. partipentazona aus dem Sok-Fluss in Süd-Thailand mit Aquarien-Sumatrabarben. Diese Bastarde waren bis in die F3 uneingeschränkt fruchtbar. Die Teilbinde unter der Rückenflosse von P. partipentazona erwies sich als dominant vererbtes Farbmerkmal, das in der F3 zu 100% phänotypisch erkennbar war, während die Rückenflossenfärbung der Aquarien-Sumatrabarbe glich.

Paar einer Hybridsumatrabarbe aus Sok-Wildfängen von P. partipentazona und der breitbindigen Aquarien-Sumatrabarbe.
F1-Hybrid – mit langen Barteln! – zwischen schwarzflossigem WF von Borneo und der breitbindigen Aquarien-Sumatrabarbe.
Breitbindiges Weibchen des Aquarienstammes ohne Barteln, mit dem Bork sein Kreuzungsexperiment unternahm.
Wildfang (Männchen) einer Puntigrus-Art von Borneo, entweder P. tetrazona oder P. pulcher; ich denke letzteres. Mit diesem Tier unternahm Bork seinen Kreuzungsversuch.
Diese Sumatrabarben stammen tatsächlich von Sumatra. Sie wurden in der Provinz Jambi gefangen. Auffällig bei diesen Tieren sind die langen Maxillarbarteln. Es sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit „echte“ Puntigrus tetrazona.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Aquarien-Sumatrabarbe ein genetisch uneinheitlicher Hybrid ist, dem formell kein wissenschaftlicher Name zugeordnet werden kann. Die Puntigrus-Wildform, die die Rückenflossen-Färbung, die die Aquarien-Sumatrabarben ziemlich einheitlich zeigen, in die Aquarienbestände einbrachte, ist nach wie vor nicht identifiziert. Puntigrus anchisporus, P. tetrazona, P. navjotsodhii und wohl auch P. pulcher wurden offenbar schon gelegentlich importiert, aber nur selten erkannt. Nur P. partipentazona wurde als besondere Art häufiger diskutiert. Es gibt Stämme der Aquarien-Sumatrabarbe, die Merkmale von P. anchisporus und P. navjotsodhii aufweisen, und auch Aquarien-Sumatrabarben mit der Teilbinde von P. partipentazona tauchen immer wieder unter den in Züchtereien vermehrten Tieren auf und gelangen so in den Handel. Bei sehr vielen Aquarien-Sumatrabarben kann man unvollständige Streifenbildung beobachten, ebenso gibt es viele Exemplare, bei denen es zu großflächiger Melanophorenbildung zwischen den Binden 2 und 3 kommt. Beide Phänomene können aber auch bei Wildfängen beobachtet werden, die keineswegs perfekt einheitlich gezeichnet sind. Bei der Suche nach der Wildform der Aquarien-Sumatrabarbe ist selbstverständlich auch zu berücksichtigen, dass es überall, wo Menschen leben, auch gewollten oder ungewollten Aussetzungen von Zierfischen gekommen sein kann. Wie von allen verwilderten Haustieren bekannt ist, entwickeln sie sich innerhalb weniger Generationen wieder zu einem einheitlichen, wildtierartigen Phänotyp. Das kann es sehr kompliziert machen eine verwilderte Aquarien-Sumatrabarbe von einer echten Wildform zu unterscheiden.

Im gerade erschienen Bookazine #12 widme ich mich ausführlich den Bestimmungsproblemen und Namendramen bei südostasiatischen Kleinbarben. Dort werden auch die zahlreichen Zuchtformen der Sumatrabarbe diskutiert und – selbstverständlich – finden Sie dort alle zitierten Bilder und Abbildungen. Lesen Sie doch mal rein!

Frank Schäfer


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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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3 Kommentare zu “Geheimnisvolle Sumatrabarbe

  1. Heidjer Hillebrecht

    Hallo, Herr Schäfer,
    ich habe Ihren Artikel über die Sumatrabarbe mit großem Interesse gelesen. In einem Punkt muss ich Sie leider korrigieren,
    denn Sie schreiben, dass bis zum Ende des Krieges 1945 ausschließlich Barbus(Puntius) partipentazona in der aquaristischen
    Literatur abgebildet wurde. Das stimmt so nicht. In dem Buch „Aquarienkunde“ von Kramer/Weise 1943 ist auf der Seite 172
    zweifelsfrei Barbus(Puntius) „tetrazona“ fotographisch dargestellt. Auf der selben Seite befindet sich auch eine Skizze von H.
    Meinken , mittels derer man das Zeichnungsmuster der auf den Seiten 169/170 abgebildeten B. partipentazona vergleichen
    kann. In dem dazugehörigen Text wird auf das Vorhandensein von einem Paar Barteln hingewiesen.
    Dieses Buch war zwar schon zu Anfang des Krieges druckfertig, wurde 1943 in Prag gedruckt, aber wegen der Kriegsereignisse
    erst 1949 im Wenzel-Verlag ausgeliefert.
    Ich hoffe, Ihnen mit dieser Information gedient zu haben.
    Mit freundlichem Gruß,
    Heidjer Hillebrecht

    Antworten
    1. Frank Schäfer Beitragsautor

      Hallo Herr Hillebrecht,

      herzlichen Dank! Tatsächlich fehlt mir der Kramer/Weise in meiner Bibliothek. Ich werde diese schmerzliche Lücke schnellstmöglich füllen.

      Viele Grüße

      Frank Schäfer

      Antworten

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