Kurz vorgestellt: die Schwarznarbenkröte, Duttaphrynus melanostictus

Ist es nicht schön, dass es auch heutzutage noch Tierarten gibt, die in ihrem Bestand nicht rückläufig sind? In der Regel handelt es sich dabei um so genannte Kulturfolger. Einer davon ist die Schwarznarben-Kröte.

Die Schwarznarben-Kröte ist die am weitesten verbreitete Krötenart Asi­ens. Früher nannte man sie Bufo melano­st­ictus; molekulare Studien an den Echten Kröten zeigten, dass 29 frühere Bufo-Arten besser in einer eigenständigen Gattung unterzubringen wären: Duttaphrynus. Von den 29 Duttaphrynus-Arten kommt jedoch nur die Schwarznarben-Kröte in den Handel.

Die Schwarznarbenkröte wird, wie viele Kröten, rasch zahm.

Riesiges Verbreitungsgebiet

Schwarznarben-Kröten findet man auf dem gesamten indischen Subkontinent und in ganz Südostasien. Am häufigsten findet man sie in der Ebene, doch geht sie bis in 2.000 Meter Höhe. Sogar im Brackwasser in un­mittel­barer Küstennähe findet man die Schwär­­me der pechschwarzen Kaulquap­pen dieser Krötenart.

Gegenwärtig wird Duttaphrynus melanostictus meist aus Vietnam importiert.

Begleiter des Menschen

Arten, die wie die Schwarznarben-Kröte ihren Lebensraum im Gefolge des Menschen ausweiten, nennt man Kulturfolger. Es ist nicht bekannt, warum manche Arten den Menschen fliehen und andere seine Nähe suchen. Aber Kulturfolger profitieren natürlich extrem von ihrer angeborenen Eigenschaft. Die Schwarznarben-Kröte ist auf keinen speziellen Lebenraum angewiesen: überall, wo ihre Temperaturansprüche (15-30°C) erfüllt werden, wo es Versteck­mög­lichkeiten mit einer gewissen Feuchtigkeit gibt und wo Laichgewässer zur Verfügung stehen, dort gibt es auch Schwarznarben-Kröten.

Entsprechend leicht und un­kom­pliziert gestaltet sich die Pflege der Tiere im Terrarium. Es sollte nicht allzu klein sein, denn die Weibchen der Schwarznarben-Kröte werden gut 14 cm lang. Männchen bleiben kleiner.

Dieses Exemplar begegnete mir in Orissa, Indien.

Cooles Schautier

Besonders viel Spaß macht die Pflege dieser von Haus aus kaum scheuen Kröten in Ge­wächs­häusern, wo sie sich auch willig vermehren. Kröten fressen gut von der Pinzette – alle üblichen Futterinsekten eignen sich – und sind gleichzeitig perfekte Bio-Schädlingsvernichtungsmittel im Gewächshaus – ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen!

Frank Schäfer

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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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