Xenotoca variata – Der Goldene Hochlandkärpfling

Nur wenige Arten der Hochlandkärpflinge (Goodeidae) haben sich als Aquarienfische etablieren können, obwohl sie sich im Prinzip hervorragend für die Pflege und Zucht im Aquarium eignen. Etliche Arten kommen in der Natur nur in winzigen Verbreitungsgebieten vor und sind dort durch Umwelt­zer­störung vom Aussterben bedroht. Die Erhaltungszucht im Aquarium hat schon einige Arten vor dem endgültigen Aussterben bewahren können, doch müssten, um solche Erfolge abzusichern, möglichst viele Menschen diese Tiere halten.

Männchen

Xenotoca variata ist in der Natur nicht bedroht, aber einer der schönsten Hochlandkärpflinge. Leider wird auch er nur selten angeboten, was in diesem Falle wohl damit zusammenhängt, dass die Männchen erst recht spät ihre volle Farbenpracht entwickeln, ein Phänomen, was man ja auch von vielen Regenbogenfischen her kennt.

Im Aquarium pflegt man diese Fische am besten in einer Gruppe, in der sich dann eine feste Rangordnung bildet, was spannende Verhaltensstudien erlaubt. Wichtig ist für diese Hochlandkärpflinge eine ausreichende Zufütterung pflanzlichen Futters. Die lebend­gebärenden Fische stellen ihren Jungen leider sehr stark nach, weshalb man trächtige Weibchen einige Tage vor dem erwarteten Geburtstermin in ein separates Wurf­aqua­rium setzen sollte.


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Weibchen

In der Natur sind die Fische relativ starken Temperaturschwankungen im Tagesverlauf ausgesetzt. Im Aquarium bekommt es ihnen sehr gut, wenn man die Heizung an die Zeitschaltuhr für das Licht koppelt, so dass es im Tag-Nacht-Rhythmus zu leichten Temperaturdifferenzen kommt. Die Fische danken das mit Lang­lebigkeit und robuster Gesundheit. Etwas härteres, leicht alkalisches Wasser wird bevorzugt, doch sind die Fische an­pas­sungsfähig. Die Temperaturtoleranz liegt zwischen 16 und etwas über 30°C, im Sommer kann man die Tiere sehr gut im Gartenteich halten, aus dem man im Herbst dann besonders prächtige Tiere erhält.

Frank Schäfer

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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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