Nur wenige Arten der Hochlandkärpflinge (Goodeidae) haben sich als Aquarienfische etablieren können, obwohl sie sich im Prinzip hervorragend für die Pflege und Zucht im Aquarium eignen. Etliche Arten kommen in der Natur nur in winzigen Verbreitungsgebieten vor und sind dort durch Umweltzerstörung vom Aussterben bedroht. Die Erhaltungszucht im Aquarium hat schon einige Arten vor dem endgültigen Aussterben bewahren können, doch müssten, um solche Erfolge abzusichern, möglichst viele Menschen diese Tiere halten.
Xenotoca variata ist in der Natur nicht bedroht, aber einer der schönsten Hochlandkärpflinge. Leider wird auch er nur selten angeboten, was in diesem Falle wohl damit zusammenhängt, dass die Männchen erst recht spät ihre volle Farbenpracht entwickeln, ein Phänomen, was man ja auch von vielen Regenbogenfischen her kennt.
Im Aquarium pflegt man diese Fische am besten in einer Gruppe, in der sich dann eine feste Rangordnung bildet, was spannende Verhaltensstudien erlaubt. Wichtig ist für diese Hochlandkärpflinge eine ausreichende Zufütterung pflanzlichen Futters. Die lebendgebärenden Fische stellen ihren Jungen leider sehr stark nach, weshalb man trächtige Weibchen einige Tage vor dem erwarteten Geburtstermin in ein separates Wurfaquarium setzen sollte.
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In der Natur sind die Fische relativ starken Temperaturschwankungen im Tagesverlauf ausgesetzt. Im Aquarium bekommt es ihnen sehr gut, wenn man die Heizung an die Zeitschaltuhr für das Licht koppelt, so dass es im Tag-Nacht-Rhythmus zu leichten Temperaturdifferenzen kommt. Die Fische danken das mit Langlebigkeit und robuster Gesundheit. Etwas härteres, leicht alkalisches Wasser wird bevorzugt, doch sind die Fische anpassungsfähig. Die Temperaturtoleranz liegt zwischen 16 und etwas über 30°C, im Sommer kann man die Tiere sehr gut im Gartenteich halten, aus dem man im Herbst dann besonders prächtige Tiere erhält.
Frank Schäfer