Dicrossus gladicauda – der Obenschwert-Schachbrettcichlide

Der Schachbrettcichlide, Dicrossus filamentosus, gehört zu den schönsten Zwergcichliden aus Südamerika. In der Natur ist die Art sehr häufig, denn sie besiedelt exteme Lebensräume, wo sie kaum auf Konkurrenz trifft.

Erwachsenes Männchen von Dicrossus gladicauda

Im Aquarium gilt der Schachbrettcichlide eben darum aber auch als schwieriger Pflegling. Er verlangt, um langfristig gut zu gedeihen, sehr weiches, saures und extrem sauberes Wasser. Die Zucht ist hohe Schule der Aquaristik. Dicrossus filamentosus lebt polygam, ein Männchen hat in seinem Brutrevier mehrere Weibchen, mit denen es ablaicht. Während sich die Weibchen um Eier und Jungfische kümmern, verteidigt der Vater das Brutrevier. Zur Zucht ist es unumgänglich, naturnahe Wasserwerte im Aquarium zu bieten, d.h. sehr weiches und saures Wasser (Härte unter 1°dGH, pH um 5).


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Leider hatte ich von der Art bisher nur ein einzelnes Männchen; um es in Balzstimmung zu bringen, vergesellschaftete ich es mit einem Weibchen von D. filamentosa, das problemlos akzeptiert wurde.

Dicrossus filamentosus wurde 1958 anhand von Importfischen unbe­kannter Herkunft beschrieben. Im Jahr 2008 be­schrieben Ingo Schindler und Wolfgang Staeck eine neue Art von Schach­brettcichliden aus Kolumbien: D. gladicauda. Diese Art war einige Jahre zuvor von Dieter Bork unter Importfischen entdeckt wor­den. D. glandicauda unterscheidet sich vom sonst sehr ähnlichen D. fila­mentosus durch die asymetrische Schwanzflosse der Männchen, die nur im oberen Caudallappen zu einen Filament auswächst. Weibchen bei­der Arten lassen sich nicht voneinander unterscheiden. Auch die Aqua­rien­biologie beider Arten ist identisch. Lediglich die Pflege­tem­pe­r­atur sollte für D. gladicauda etwas höher gewählt werden, etwa 26°C.

Frank Schäfer

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Über den Autor Frank Schäfer

Frank Schäfer, geboren 1964, Biologe, seit frühester Jugend Tier- und Pflanzenhalter aus Leidenschaft. Sein besonderes Interesse gilt seit jeher den Fischen, aber Reptilien, Amphibien, Wirbellose, Kleinsäuger und Vögel sowie eine Vielzahl von Pflanzen begeistern ihn ebenso.

Seit 1980 Mitglied im Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Hottonia e.V., dort seit 1982 auch immer wieder Vorstandsämter (Gartenwart, Redakteur der Vereinszeitschrift, 1. Schriftführer), seit 1982 Mitglied in der Internationalen Gemeinschaft für Labyrinthfische (IGL), seit 1992 auch im European Anabantoid Club (EAC). Erste Fachartikel über Pflege und Zucht von Puntius vittatus, Macropodus opercularis, Trionyx ferox und Polypterus senegalus in der Hottonia-Post 1981; erste große Fischfangreise in die Tropen 1983 nach Sumatra, worüber anschließend zahlreiche Aufsätze in der Hottonia-Post, der Zeitschrift „Der Makropode“ und „Das Aquarium“ erschienen; von da an regelmäßig Publikationen in vielen aquaristischen Fachzeitschriften, sowohl national wie auch international. Seither außerdem jährlich mehrere Dia-Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen.

Studium der Biologie in Darmstadt von 1984-1989, Abschluss als Diplom-Biologe mit den Prüfungsfächern Zoologie, Botanik, Ökologie und Psychologie. Diplomarbeit bei Prof. Ragnar Kinzelbach zum Thema „Wirtspezifität der Glochidien von Anodonta anatina“.

Zahlreiche Fang-, Sammel- und Studienreisen in das europäische Ausland, die Türkei, Sambia und vor allem Indien; Forschungsschwerpunkt ist die Süßwasserfischfauna des Ganges mit dem Ziel einer kompletten Revision der Arbeit von Francis Hamilton (1822): An account of the fishes found in the river Ganges and its branches. Edinburgh & London. Wissenschaftliche Erstbeschreibung von Oreichthys crenuchoides und gemeinsam mit Ulrich Schliewen von Polypterus mokelembembe. Wissenschaftliche Besuche und kurzzeitige Arbeiten in den zoologischen Sammlungen von London, Paris, Brüssel, Tervueren, Wien, Berlin, Frankfurt und München.

Seit 1996 bis heute Redakteur bei Aqualog und wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Fischbestimmung bei Aquarium Glaser, Rodgau. In dieser Zeit verantwortlich als Autor oder Co-Autor von über 20 Büchern und über 400 größeren Fachartikeln, nicht nur bei Aqualog, sondern bei nahezu allen deutschsprachigen Fachverlagen, vereinzelt auch in internationalen Publikationen. Seit 2009 Betreuung der Homepage und des Newsletters bei Aquarium Glaser mit 3-5 Posts pro Woche. Nach wie vor leidenschaftlicher Tier- und Pflanzenpfleger, quer durch den Gemüsegarten: Aquaristik (Süß- und Seewasser), Terraristik, Teichpflege, Kleinvögel.

Frank Schäfer ist verheiratet und hat zwei Töchter, die 1989 und 1991 geboren wurden.

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